Master-Studierende beweisen ihr Forschungstalent mit der Tagung „Young People, Young Mainz“

Als Ergebnis des Masterseminars „Vorstellung laufender Forschungsprojekte“ bewiesen die Studierenden am 14. Juli ihr fachliches und organisatorisches Können und ihre Teamfähigkeit.

Bei der selbst geplanten Fachtagung unter dem Motto „Young People, Young Mainz“ präsentierten die Studierenden in zehn Vorträgen jeweils tiefgehende und relevante Themen in den drei Sektionen Internationalisierung, Diversität und Awareness sowie Medialität.

Leon Bleser fragte mit einer umfassenden, empirisch-qualitativen Analyse nach den Auswirkungen der Gastländer bei der Frankfurter Buchmesse auf den deutschen Buchmarkt in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht.

Alicia Bopp zeichnete die Anfänge von Fanfiction in einem definitorischen Rahmen nach und thematisierte mit einem Ausblick auf die heutige Entwicklung auch die Frage nach der juristischen Grauzone von „fanmade“ Literatur.

Johanna Hinckelmann befasste sich mit der Frage, wie Objektivität und Wertfreiheit mittels Transparenz und Selbstreflexion im wissenschaftlichen Arbeiten gewährleistet werden können.

Mit ihrem Vergleich zweier Ausgaben von Roald Dahls „Charlie und die Schokoladenfabrik“ führte Regina Glock dem Publikum die dramatischen textuellen Änderungen des Verlages zugunsten der Political Correctness vor. Sie diskutierte, ob und wie literarische Werke zugunsten moderner Wertvorstellungen geändert werden sollten.

Mit einer Analyse der Übersetzung des japanischen Mangas „Attack on Titan“ und seinem nonbinären Character Hanji Zoe befasste sich Elena Telke. Sie diskutierte die Übersetzungmöglichkeit und -problematik nonbinärer Werke in binäre Sprachformate und erörterte, ob eine solche Einordnung in Genderrollen überhaupt notwendig sein müsse.

Diana Pfeffer analysierte die Repräsentation von Queerness in New-Adult-Romanen mittels einer extensiven Datenerhebung aus buchhandel.de und zeichnete zugleich die Entwicklung queerer Repräsentation in der Literatur nach.

Sandra Ritzinger befasste sich mit dem bekannten und beliebten Format der Pixibücher und fragte nach der Repräsentation verschiedener Familienformen und Rollenbildern.

Kathrin Kraus analysierte die Medienwirkung des frühen Kinos mittels Rezensionen des Kinoerlebnisses in Form von Kinogedichten und zeigte die Rolle der Selbst- und Wirkungsbeobachtung des Publikums auf.

Mit Ihrem Vortrag „Buch auf Reisen“ zeichnete Anna Pennino die Entwicklungsgeschichte des Reiseführers nach und befasste sich mit dem Wandel der Mediengattung gemäß den sich verändernden Erwartungen der Zielgruppe.

Sonja Knobling wertete die Schmuckausgaben des Coppenrath Verlages als gestalterisch und paratextuell aufgewertete Klassikerausgaben aus und erörterte, inwieweit deren Konzeption Leser*innen das tiefere Eintauchen in den Text ermöglicht und dabei die Sammlertradition von Klassikerausgaben wahrt.

Die Studierenden bewiesen mit ihren Beiträgen und der Veranstaltungsplanung nicht nur ihre Fachkompetenz, sondern zeigten auch, wie sich durch ein unterstützendes und engagiertes Miteinander zehn völlig individuelle Themen zu einem spannenden und relevanten, wissenschaftlichen Gesamtbild ergänzen, dass den ganzen Fakultätssaal mit aufmerksamen Blicken füllte.

[Text: Lena-Marie Burfien]