"Wissenschaftliches Lesen und Schreiben im Zeitalter von KI und der Erfordernis von Sichtbarkeit und Impact: Fragen und Herausforderungen" – ein Workshop speziell für junge Forscher:innen

Das Buch, ein Kulturgut par excellence, genießt in Frankreich und Deutschland seit Beginn des Buchdrucks eine besondere Aufmerksamkeit. Heute ist das Buch, auch das wissenschaftliche Buch, in beiden Ländern Gegenstand von Analysen und Überlegungen, nicht zuletzt im Hinblick auf die neuen Fragen, die die Künstliche Intelligenz (KI) aufwirft. KI-Tools unterstützen die Übersetzung wissenschaftlicher Texte, aber es gibt auch viel diskutierte Beispiele für die automatische Generierung von Inhalten und natürlich Anwendungen für die Verbesserung ihrer Sichtbarkeit.

Dieser interdisziplinäre Workshop (denken Sie an Buchwissenschaft, Medienwissenschaft, Informatik, Informationswissenschaft, Wissenschaftstheorie, etc.) bietet jungen ForscherInnen einen einzigartigen Raum, um den Stellenwert von KI in der wissenschaftlichen Kommunikation zu beleuchten und zu diskutieren, einschließlich einer möglichen Neufassung des Status des wissenschaftlichen Buches - und der Rolle des wissenschaftlichen Autors bzw. der wissenschaftlichen Autorin. Auch wird es möglich sein, Fragen des Anspruches und des Wertes akademischer Inhalte in einer Zeit zu erörtern, in der die wissenschaftliche Kommunikation einen beispiellosen Wandel erfährt.

Die aufgeworfenen Fragen finden in Deutschland und Frankreich, die auf eine lange Geschichte und Tradition des Buches zurückblicken können, besondere Resonanz: Lyon ist die Wiege des Buchdrucks in Frankreich, Mainz ist die Stadt Gutenbergs.

Die typischen deutschen (akademische Disziplin: Buchwissenschaft) und französischen (Disziplin: Industries culturelles et creatives / Kultur- und Kreativindustrien) Herangehensweisen der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Medium Buch, die sich unterscheiden, aber auch ergänzen, werden explizit sichtbar gemacht, um die grundsätzlichen Fragen nach der Bedeutung, dem Anspruch und dem Wert neuer Formen der Wissensproduktion in der Wissenschaft anzugehen, die sich aus ihrer (teilweisen) Automatisierung ergeben. Die von den beiden Traditionen bereit gestellten Analyseansätze werden mobilisiert, um z.B. die Beziehung zwischen diesen neuen Formen der Wissensproduktion und ihrer Verbreitung, insbesondere auf digitalen Plattformen, zu analysieren.

Diese Veranstaltung, die von der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH / UFA) finanziert wird, soll die Entwicklung der deutsch-französischen Zusammenarbeit am Beispiel eines Themas fördern, das in Europa noch zu wenig behandelt wird. Die Herausforderung und Chance besteht darin, in einer interkulturellen Herangehensweise die Besonderheiten einer neuen Phase in der Entwicklung des akademischen Buches zu untersuchen.

Der erste "Lyoner Teil" des Workshops hatte am 24. und 25. November 2022 stattgefunden. Der zweite Teil des Workshops - an dem man auch teilnehmen kann, ohne am ersten teilgenommen zu haben, und dessen wichtigste Ergebnisse wir noch einmal zusammenfassend vorstellen werden - wird am 23. und 24. März 2023 in Mainz stattfinden. In diesem zweiten Teil werden wir uns unter anderem darauf konzentrieren, die neuen Entwicklungen im Forschungszyklus diesseits und jenseits des Publizierens und in den allgemeinen Bedrohungen durch datenzentrierte Unternehmen zu kontextualisieren. Darüber hinaus wird es einen praktischen Workshop geben, in dem Algorithmen für die Erstellung "buchartiger" akademischer  Texte erprobt werden.

Das eingeladene Publikum sind junge ForscherInnen (Master, PhD, Post-Doc) v.a. aus Frankreich und Deutschland - hier geht´s zur Registrierung.     =>  Programm

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