Familiengeschichte des Adelsgeschlechts Dalberg (erscheint erstmals Ende Juni 2022)

Unser Mitarbeiter Franz Stephan Pelgen hat zusammen mit Jana Bisová ein Buch zur Familiengeschichte des Adelsgeschlechts Dalberg geschrieben, das Ende Juni erscheinen wird.

Die einzigartige Würde der Kämmerer von Worms genannt von Dalberg als Erste Erbritter des Heiligen Römischen Reiches und ihre sichtbaren Abzeichen. Mit Stammtafeln.

(= Der Wormsgau; Beiheft 43). Worms 2022 (232 Seiten; großes Querformat, reich illustriert).

ISBN: 978-3-9806754-0-6

Es war der Berliner Verleger Voß gewesen, der mit seinem ständig geldklammen Autor, dem berühmten Weltreisenden und Mainzer Universitätsbibliothekar Georg Forster, 1792 die Herausgabe eines Historischen Almanachs verabredet hatte. »Erinnerungen aus dem Jahr 1790« sollte der aufwendig zu illustrierende Geschichtskalender heißen, und Forster sollte sich um eine plakative Sprache als Publikums-Ton bemühen. Ein Kapitel behandelte auch den Ersten Ritterschlag Wolfgang Heriberts von Dalberg direkt nach der Kaiserkrönung Leopolds II. am 9. Oktober 1790 in Frankfurt. Forsters Bildlegende zu dem zugehörigen Kupferstich nach einer Vorlage Chodowieckis »Ist kein Dalberg da?« wurde in rasender Geschwindigkeit zum geflügelten Wort. Bald wusste jeder, dass angeblich seit Jahrhunderten bei jeder deutschen Kaiserkrönung diese Formel zu Beginn der Ritterschlagszeremonien aufgerufen worden sei. In Wahrheit ist das eine journalistische Erfindung Forsters und niemals wirklich so erklungen.

Die Kämmerer von Worms genannt von Dalberg sind eine bedeutende Niederadelsfamilie gewesen. In den sieben Jahrhunderten ihrer Familiengeschichte haben sie es mehrfach geschafft in der Germania sacra einen Fürstenrang zu bekleiden. Wodurch aber sticht eine Niederadelsfamilie letztlich in ihrer Bedeutung aus der Masse anderer Geschlechter der Reichsritterschaft heraus und was macht sie einzigartig? Eine generationenübergreifende Betrachtung jongliert notwendigerweise immer mit »Licht und Schatten«; und im Falle der Dalberger ist es überwiegend ein gewinnendes Licht, von dem man berichten kann, ja sogar ein besonderer Glanz.

Herrn Pelgens Buch interessiert sich für diesen Glanz der Kämmerer von Worms genannt von Dalberg, die sich durch ein besonderes Privileg auszeichneten, das der Familie am Übergang vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit verbrieft worden war, das Vorrecht auf den Ersten Ritterschlag anlässlich einer in Rom stattfindenden Kaiserkrönung. Erst nach dem 30jährigen Krieg machte die Familie von diesem Privileg auch wirklich Gebrauch und erfuhr auf seiner Basis später sogar die einzigartige Beförderung zu »Ersten Erbrittern des Heiligen Römischen Reiches«. Nur ihnen wurde dieser Titel zuteil, und hierüber erhielten sie ab 1742 sogar wertvolle »Gedächtniskleinodien« verliehen.

Erstmalig werden die teilweise erhalten gebliebenen Abzeichen der besonderen Familienwürde der Kämmerer von Worms genannt (resp. Freiherren) von Dalberg im Kontext vorgestellt – eingebettet in eine besondere Familiengeschichte und mit Stammtafeln, die in jahrzehntelanger intensiver Forschung erarbeitet worden sind.

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